Gemeindebrief Vielau für November, Dezember

Monatsspruch für November

Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

2. Petrus 3, 13

Schon in der Urgemeinde musste sich Petrus mit dem Vorwurf auseinander setzen, dass die angekündigte Wiederkunft Jesu lange umsonst erwartet wurde und nirgends zu sehen sei. Auch heute werden viele sagen, dass wir im Hier und Jetzt leben müssen und nicht vom Traum der Gerechtigkeit und des Friedens im Reich Gottes. Und doch erinnert uns Petrus hier, wie wichtig es ist, täglich diese Zuversicht von Gottes verheißenem Reich im Herzen zu tragen. Warum ist das so wichtig für uns?

Gott lädt ein, dass wir die Zeit nutzen und möglichst vielen Menschen von seiner Liebe, von Vergebung, von Jesus erzählen und sie mitnehmen auf dem Weg zu ihm (Vers 9).

Gott erinnert alle, die sich schon für diesen Weg entschieden haben, dass sie sich auch entsprechend glaubwürdig bemühen, Liebe, Vergebung und Frieden zu leben (Verse 10 + 14).

Gott spricht uns Mut zu, dass wir in der Zuversicht auf seine gute Wegbegleitung und sein gutes letztes Wort des Friedens geduldig und ausdauernd bleiben (Vers 17).

Was für wundervolle Gedanken in der Vorweihnachtszeit, die man nicht schöner abschließen kann als Petrus im Original: „Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen.“ (Vers 18)

Der Kirchenvorstand

🐐 Erntedank in Vielau 🐐

Herzliche Einladung zum Erntedankgottesdienst nach Vielau am Sonntag, 29.09.2023 um 10:00 Uhr. Am Nachmittag kann die schön geschmückte Kirche besichtigt werden.

Die diesjährige Erntedank-Gabe wollen wir für das Ziegenprojekt der Evangelischen Karmelmission sammeln. Hier wird einer muslimischen oder christlichen Familie eine weibliche Ziege geschenkt. Wenn diese Ziege dann Zicklein zur Welt bringt, können diese auf dem Markt verkauft werden. Der Erlös ist für Schulgebühren und Schulmaterialien, welche die Kinder für ihre Schulausbildung dringend benötigen. Seitdem das Ziegenprojekt ins Leben gerufen wurde, sind schon mehr als 15.000 Ziegen an bedürftige Kinder und deren Familien in Ghana, Nigeria und Kenia verteilt worden.

Das Ziegenprojekt hilft nicht nur armen Kindern – es schafft auch die einzigartige Gelegenheit, muslimische Familien mit der Liebe und dem Evangelium von Jesus zu erreichen. Jede Spende für das Ziegenprojekt wird zu 100% dazu verwendet, einem Kind in einer ländlichen Gegend Afrikas eine Ziege zu finanzieren.

Gemeindebrief Vielau für September, Oktober, November

Monatsspruch für Oktober

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Klagelieder 3, 22-23

Die Bibel ist auch so ein tolles Buch, weil sie keine heile Welt vorgaukelt, sondern ganz offen über alle Probleme spricht. Jeremia schreit in Klagelieder 3 sein ganzes Elend heraus: Er spricht von Schmerzen, Verfolgung, dass er zum Opfer und Gespött geworden ist, spricht direkt aus, dass er sich total verloren fühlt. Es deutet sich die Frage an, wie der allmächtige und gute Gott so viel Leid zulassen kann?

Um es vorweg zu nehmen: Auch in Klagelieder 3 findet sich keine abschließende Antwort, warum auch und gerade gute und fromme Menschen so viel Unglück ertragen müssen. Aber hier werden zwei Teilantworten angeboten, die vielleicht in Einzelfällen eine Antwort sein können:

1. Manches ist sicherlich selbstverantwortet. Zum Beispiel schaden wir bisweilen mit unserem Lebenswandel unserer Gesundheit oder wir verursachen durch unsere Selbstgerechtigkeit Streit oder fachen ihn weiter an statt demütig etwas zu seiner Milderung beizutragen.

2. Manches dient zur Übung genau dieser Demut. Zum Beispiel können ein Misslingen oder eine Krankheit in bestimmten Situationen genau die rechte Bremse zur rechten Zeit sein, weil sie uns unsere Grenzen aufzeigen und den Blick wieder für Gott und unsere Mitmenschen öffnen.

Auf jeden Fall schärft alles Kritische in unserem Leben unsere Sinne auf das Positive, das von Gott kommt, wie unser Monatsspruch betont. Gott hat so viel Gutes für uns bereitet, für dich, für mich, für jeden Einzelnen, ohne Ende, jeden Morgen neu. Egal, was wir machen, egal, was um uns herum passiert, Gott hat in diesem Leben das letzte, gute Wort – und vor allem über dieses Leben hinaus. So eindeutig ist schon die Botschaft des Alten Testaments! Und weil wir Menschen so schwerfällig im Verstehen unseres Vaters im Himmel sind, hat er uns sogar seinen Sohn geschickt, um diese Zusage auch für den Letzten unübersehbar zu machen. Halleluja!

Der Kirchenvorstand

Gemeindebrief Vielau für August/September

Monatsspruch für September

Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?

Jeremia 23, 23

Gott wird denen, die sein Wort achten, auch in der Not nahe sein. Aber Gott kann auch denen, die seine Worte missachten, sehr fern bleiben. Jeremia beklagt und mahnt im Kapitel 23 vor allem die politischen und geistlichen Führer Israels, von denen viele verlogen sind und scheinheilig so tun, als wären sie für das Volk da, tatsächlich aber nur eigene Interessen verfolgen. Sie werden noch merken, dass das nicht zu Gutem führen wird. Die ideale Bibelstelle, um einzustimmen in das moderne pauschale Geschimpfe über „die da oben“? Das wäre schade, wenn Gottes gutes Wort dazu benutzt würde, um sich über andere zu erheben. Besser, wir fragen uns selbstkritisch, was Gottesnähe und Gottesferne im Leben des Einzelnen bedeuten kann.

Im Internet findet sich dazu ein extremes Beispiel: Eine 14-Jährige will von Gott nichts wissen und verstrickt sich in Drogen und Prostitution. Als sie am Ende ist, wird ihr geholfen und sie findet auf einem langen, mühsamen Weg wieder in ein „normales“ Leben zurück. Und sie findet den Weg zu Jesus, in dessen Dienst sie heute steht. (gründlicher zu lesen auf der Seite des ERF )

Was lernen wir von Jeremia und dem Mädchen? Es liegt wesentlich an uns, ob Gott uns nahe oder fern ist. Ja, wenn wir ihn missachten, bleibt er uns auch fern – ganz, wie wir es wollten, aber leider auch mit allen negativen Konsequenzen. Aber wenn es nach ihm ginge, will er uns immer nahe sein. Er lässt dazu nichts unversucht. Er schickt uns sogar seinen Sohn. Um die wunderbare Nähe Gottes zu spüren, mit allen positiven Konsequenzen, brauchen wir nur jeden Morgen wieder neu auf Gottes gute Angebote zu vertrauen.

Der Kirchenvorstand