Gemeindebrief Vielau für Mai

Monatsspruch für Mai

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.

Sprüche 3, 27

Die Bibel ist so voll von Lebensweisheit! Wie ein guter Vater gibt uns Gott viele Impulse, wie wir ein gelingendes Leben führen können.

Die Verantwortung für den Nächsten ist für die allermeisten Christen eine Selbstverständlichkeit. Wir spenden regelmäßig, geben auch mal in besonderen Krisenfällen eine Extraabgabe und mühen uns immer wieder zuzupacken, wo konkrete Not am Mann ist, sei es bei kleinen Handreichungen oder größeren Projekten.

Und wir wissen wohl alle, wie befriedigend es gleichermaßen für den Helfer ist, wenn er geholfen hat. Es sind das sinnvolle Tun, die Dankbarkeit, die man erfährt, und oft auch das Erleben von Gemeinschaft, die einen tief erfüllen.

In dieser biblischen Weisheit wird sogar darauf hingewiesen, dass wir uns dabei nicht übernehmen müssen, sondern durchaus mit unseren Kräften haushalten dürfen, ja sollten, wie eben unser Vermögen an Geld, Zeit, Energie es erlaubt.

Doch sei noch auf eine Feinheit des Wortes Gottes hingewiesen, die wir gerne übersehen: „dem Bedürftigen“ heißt, dass nicht wir uns aussuchen, wem wir gerne spenden und hilfreich zur Hand sind und wem eben nicht, sondern dass Gott uns die Bedürftigen, unsere Aufgaben, vor die Füße legt.

Und wenn dann wirklich der andere, der Bedürftige, im Mittelpunkt des Handelns steht und nicht mein soziales Ego, dann ist die Befriedigung noch viel größer, dann öffnet sich mir ein Stück Himmel. Menschen wie Mutter Teresa, Albert Schweitzer oder auch Paul Schneider, der Prediger von Buchenwald, durften diese tiefe Erfahrung machen, weil sie sich einfach an der Lebensweisheit des Wortes Gottes orientiert haben.

Der Kirchenvorstand

Gemeindebrief Vielau für April

Monatsspruch für April

Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.

Römer 14, 9

Klar, wird man beim ersten Lesen von Römer 14, 9 sagen, ein Glück, dass ich diesen Jesus persönlich kenne, der Herr über Leben und Tod ist. Dieses Wissen und meine Verbindung mit Jesus sollte mir Gelassenheit und Zuversicht geben.

Paulus vermisst aber bei der Gemeinde in Rom diese Gelassenheit und positive Einstellung, wie er in Kapitel 14 anmerkt. Im Zusammenhang mit Speise- und Festtagsbräuchen beobachtet er Besserwisserei und Aufrechnung der christlichen Geschwister untereinander. Wie aktuell ist das denn?! Neigen wir nicht auch dazu, genau zu wissen, wie man sich da und dort zu verhalten hat?! Sind wir nicht auch ganz besonders eifrig im Urteil über andere, über rechtes und – unserer Meinung nach – inkonsequentes christliches Verhalten?!

Und da kommt Vers 9 ins Spiel: Wir sollten uns nicht selbst zu Herren aufspielen, sondern an dem orientieren, der alleine Herr über Leben und Tod ist. Paulus gibt uns in diesem Kapitel drei gute Tipps, wie wir immer wieder neu diese Grundhaltung der Gelassenheit und positiven Einstellung gewinnen können:

  1. Am Anfang deines Handels sollte immer der Dank an Gott stehen.
  2. Überlege, wie du durch dein Verhalten am wenigsten deinen Nächsten beeinträchtigst.
  3. Als Leitmotiv alles Denkens und Handelns lasse die Liebe wirken.

Gott hat uns Ostern so ein gigantisches Zeichen seiner unendlichen Liebe geschenkt. Lassen wir es wieder neu in uns wirken.

Der Kirchenvorstand

Gemeindebrief Vielau für Februar/März

Monatsspruch für Februar

Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.

1. Mose 21, 6

Es ist eine Stärke der Bibel, dass sie nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen erzählt, sondern ganz offen auch Probleme und Unzulänglichkeiten anspricht. So offen geht auch Sara mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten um. Drei Kapitel vorher wurde ihr die Geburt ihres Sohnes angekündigt. Angesichts ihres Alters konnte sie nur lachen über die „unrealistische“ Ankündigung Gottes. Nun ist Isaak geboren und Gott hat damit einmal mehr etwas realisiert, das wir in unserer Umgangssprache „unglaublich“ nennen.

Wird nicht genau in diesem Sprachgebrauch unsere Unzulänglichkeit deutlich? „Unglaublich“ heißt, wir können es nicht glauben. Auf Gottes Verheißungen und Kräfte zu vertrauen und zu glauben mag bisweilen mutig erscheinen. Aber abgesehen von den vielen Berichten in der Bibel und vieler Christen auch später, die Gottes wunderbares Wirken bezeugen: Ist es nicht viel gescheiter, auf diesen Gott, den Herrn über Welt und Zeit, zu vertrauen als auf unsere begrenzte Weisheit oder die von selbst erklärten Alleswissern.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Sara muss auch ihren Teil dazu tun und wird in der Bibel als starke Frau an Abrahams Seite gezeigt. Aber sie erkennt hier sehr wohl, dass es wesentlich ist, neben dem persönlichen Einsatz auf Gottes Wirken zu vertrauen. Isaak heißt übersetzt „Gott lacht“. Und Sara begreift, dass Gott sie nicht auslacht, sondern ihr ein Lachen geschenkt hat – ein Lachen, das ihr peinlich ihre Unzulänglichkeit zeigte, aber zugleich ein Lachen, das fröhlich und dankbar Gottes Weisung und Geschenk annehmen kann.

Mögen auch wir dieses Lachen immer wieder neu entdecken, das uns Demut und Dankbarkeit schenkt! Was traust du Gott zu, das er es dir im Februar schenkt oder worauf er dich im Februar aufmerksam machen will oder wozu er dich im Februar beruft?

Der Kirchenvorstand