Gemeindebrief Vielau für September, Oktober, November

Monatsspruch für Oktober

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Klagelieder 3, 22-23

Die Bibel ist auch so ein tolles Buch, weil sie keine heile Welt vorgaukelt, sondern ganz offen über alle Probleme spricht. Jeremia schreit in Klagelieder 3 sein ganzes Elend heraus: Er spricht von Schmerzen, Verfolgung, dass er zum Opfer und Gespött geworden ist, spricht direkt aus, dass er sich total verloren fühlt. Es deutet sich die Frage an, wie der allmächtige und gute Gott so viel Leid zulassen kann?

Um es vorweg zu nehmen: Auch in Klagelieder 3 findet sich keine abschließende Antwort, warum auch und gerade gute und fromme Menschen so viel Unglück ertragen müssen. Aber hier werden zwei Teilantworten angeboten, die vielleicht in Einzelfällen eine Antwort sein können:

1. Manches ist sicherlich selbstverantwortet. Zum Beispiel schaden wir bisweilen mit unserem Lebenswandel unserer Gesundheit oder wir verursachen durch unsere Selbstgerechtigkeit Streit oder fachen ihn weiter an statt demütig etwas zu seiner Milderung beizutragen.

2. Manches dient zur Übung genau dieser Demut. Zum Beispiel können ein Misslingen oder eine Krankheit in bestimmten Situationen genau die rechte Bremse zur rechten Zeit sein, weil sie uns unsere Grenzen aufzeigen und den Blick wieder für Gott und unsere Mitmenschen öffnen.

Auf jeden Fall schärft alles Kritische in unserem Leben unsere Sinne auf das Positive, das von Gott kommt, wie unser Monatsspruch betont. Gott hat so viel Gutes für uns bereitet, für dich, für mich, für jeden Einzelnen, ohne Ende, jeden Morgen neu. Egal, was wir machen, egal, was um uns herum passiert, Gott hat in diesem Leben das letzte, gute Wort – und vor allem über dieses Leben hinaus. So eindeutig ist schon die Botschaft des Alten Testaments! Und weil wir Menschen so schwerfällig im Verstehen unseres Vaters im Himmel sind, hat er uns sogar seinen Sohn geschickt, um diese Zusage auch für den Letzten unübersehbar zu machen. Halleluja!

Der Kirchenvorstand

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