Gemeindebrief Vielau für September/Oktober/November

Monatsspruch

Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Lukas 17, 21

Es ist eine der großen Versuchungen, der Christen in der Geschichte immer wieder erlegen sind und die uns auch heute betrifft: eine einseitige Reduktion des Wortes Gottes entweder auf die Aussagen, dass wir in diesem Leben am Reich Gottes bauen, oder darauf, dass wir in diesem Leben geduldig warten müssen auf das ewige Reich. Was den Menschen so schwer fällt zu denken, ist Gott ein Leichtes: Beides ist richtig und ist nur zusammen gedacht richtig.

In unserem Monatsvers betont Jesus, dass mit ihm das Reich Gottes angebrochen ist. Vorher spricht er von Verführung, Vergebung und der Kraft des Glaubens. Und er setzt ein eindrucksvolles Zeichen der Heilung von zehn Aussätzigen. Gleich in den nächsten Versen spricht Jesus vom irgendwann überraschend kommenden Reich Gottes. Und er warnt davor, sich bereits vorher zum Führer im Reich Gottes zu erklären bzw. solchen Ideen zu folgen.

Was bedeutet also dieser Monatsspruch für uns? Er ermutigt uns einmal mehr, unseren Weg getrost mit Jesus – aber eben unbedingt MIT IHM zu gehen. Wo wir mit Jesus gehen, ist das Reich Gottes gegenwärtig. Das kann ein wunderbares Erlebnis von Natur, Gemeinschaft oder Gebetserhörung sein, muss aber nicht die heile Welt sein. Das kann auch Trost in einer schwierigen Zeit bedeuten oder einfach der aufrechte Gang im Namen der Wahrheit trotz reichlich Gegenwind. Mit Jesus (d.h. nicht Jesus mit dir, der nur für deine Ideologie herhalten muss!), mit Jesus (d.h. an seinem Willen, an seiner Wahrheit orientiert) bist du immer auf der richtigen Seite, jetzt und in Ewigkeit.

Der Kirchenvorstand

🎧 21.09.2025 – 14. Sonntag nach Trinitatis

Predigt: Ralf Gotter
Predigttext: 4. Mose 6,22

🎧 07.09.2025 – 12. Sonntag nach Trinitatis

Predigt: Linus Domaschk
Predigttext: Hebräer 4,16

🎧 31.08.2025 – 11. Sonntag nach Trinitatis

Predigt: Andreas Riedel
Predigttext: Lukas 18,9-14

Gemeindebrief Vielau für August/September

Monatsspruch August

Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge. 

Apostelgeschichte 26,22

Wie schwer fällt es uns oft, spontan konkrete Erlebnisse zu erzählen, wo Gott spürbar in unserem Leben geholfen hat. Dabei hätten wir alle reichlich weiterzuerzählen, wo wir in besonderer Weise Hilfe, Zuspruch, Hoffnung erfahren haben. Mir fallen Krankheit und Schmerzen ein, die ich „irgendwie“ überstanden habe. Mir fällt ein guter Mensch ein, der kam und mich unterstützte, als ich mich ganz allein fühlte. Mir fallen die Bibelverse der Losungen ein, die oft gute Impulse in den Tag waren und sind. Mir fällt das Gebet für Mitmenschen ein, deren verzwickte Lage sich tatsächlich besserte. Und und und …

Als Paulus sich vor König Agrippa gegen den Vorwurf falscher Lehren wider das Wort Gottes verteidigen darf, erklärt er, dass der Ruf zur Buße und die Verkündigung der Vergebung und der Auferstehung genau dem entsprechen, was Mose und die Propheten gelehrt haben. Und dann betont er, dass er sich in seiner Predigt des Evangeliums stets des Beistandes Gottes sicher sein konnte. Breiter führt er das hier gar nicht aus. Dabei hätte er auch so viel zu erzählen: von unzähligen Bekehrungen auf seinen Reisen, von Heilungswundern, vom Überleben vieler Verfolgung, bis hin zu einer Steinigung …

Interessant: Sehr viel gründlicher erzählt Paulus von seinem eigenen Fehlverhalten, wie er zunächst ein Gesetzesfanatiker und Christenverfolger war.

Auch interessant: Paulus weiß, dass es nun nach Rom geht und er dort wohl hingerichtet wird. Trotzdem bleibt er so uneingeschränkt positiv, weil er einfach nur die Gute Nachricht weitererzählen will und weil er weiß, wohin sein Weg letztlich wirklich geht. Und wieder schenkt uns Gott mit seinem Wort so viele gute Impulse für die nächsten Wochen. Vertraue ein jeder darauf, dass Gott ganz konkret auch dein Beistand ist!

Der Kirchenvorstand